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Graf Ship e.V.
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Ems-Vechte-Kanal

Der Ems-Vechte-Kanal(EVK) führt von Lingen/Hanekenfähr nach Nordhorn/Bookholt. Er weist eine Länge von 22,3 km auf und besitzt zwei Schleusen. Zum einen die Schleuse Hanekenfähr an der Kreuzung mit dem Dortmund-Ems-Kanal(DEK), und zum anderen die Koppelschleuse am Abstieg zur Vechte. Der Kanal hat ein Gefälle von der Ems zur Vechte, was die Schiffer früher ausnutzten, um ihre Kähne über Nacht nach Nordhorn treiben zu lassen. Das ersparte das Treideln. 1973 wurde der EVK entwidmet, d.h. aus der Liste der Wasserstrassen gestrichen. Seitdem dient er nur noch als Vorfluter. Unser Verein erreichte 2005 eine befristete, und 2009 eine unbefristete Freigabe des Kanals für Sportboote bis zu einer Länge von 12 m. Das Befahren geschieht allerdings auf eigene Gefahr.

Süd-Nord-Kanal

Der Süd-Nord-Kanal

Der Süd-Nord-Kanal (SNK) beginnt in Nordhorn/Hohenkörben. Hier knickt der Ems-Vechte-Kanal (EVK) nach Westen ab um an der Koppelschleuse zur Vechte herabzusteigen. In dem Knick beginnt der SNK. Von hier aus verläuft er über 47 km in nördlicher Richtung um dann in den Haren-Rütenbrock-Kanal (HRK) zu münden. Bei Georgsdorf zweigt der Piccardie-Coevorden-Kanal (PCK) nach Westen ab, bei Schönighsdorf der Schöninghsdorf-Hoogeveen-Kanal (SHK). Der HRK ist der einzige noch aktive Teil des linksemsischen Kanalsystems. (Der EVK ist zwar bis Nordhorn befahrbar, aber nicht eingewidmet) Der SNK verfügt über 7 Schleusen und zahlreiche Drehbrücken. Wie auch die anderen Teile des LEK hat der SNK nie die wirtschaftlichen Erwartungen erfüllt die in ihn gesetzt wurden. Bis zur Ankunft des Strassentransports via LKW wurden immerhin noch Kartoffeln über den SNK und den PCK nach Emlichheim zur Stärkefabrik transportiert. Einige Torfwerke, die an der Strecke des SNK liegen, nutzten ihn ebenfalls. Nach dem II. Weltkrieg war der Kanal via EVK, DEK und MLK für eine kurze Periode eine der Haupttransportstrecken für Torf als Brennstoff nach den östlich gelegenen Großstädten Münster und Osnabrück. Aber in dem Maße wie die konkurrierende Infrastruktur Strasse und Schiene wieder Instand gesetzt wurde, ließ auch die Bedeutung des Kanals nach. Dazu kam, dass auch die Zechen im Ruhrgebiet wieder begannen Kohle zu liefern und den Torf als Brennstoff ersetzlich machte. Dennoch war es in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der SNK auf dem das letzte Frachtschiff, das auf den linksemsischen Kanälen verkehrte, nach Nordhorn fuhr. Dann wurde der SNK 1975 wie alle anderen Kanäle des LEK mit Ausnahme des HRK entwidmet. Wenn man Glück hat, kann man aber ab und an noch eine Schute des NLWKN auf dem Kanal sehen.

Coevorden-Piccardie-Kanal

Der Coevorden-Piccardie-Kanal (CVP) führt über 26.5 km von Georgsdorf in der Grafschaft Bentheim über Neugnadenfeld und Emlichheim nach Coevorden in der niederländischen Provinz Drenthe. Dort trifft er auf den Stieltjeskanaal. Auf der Strecke weißt der Kanal 4 Schleusen auf, wovon Schleuse 1 kürzlich renoviert wurde. Hauptgüter auf dem Kanal waren Kartoffeln für die Stärkefabrik in Emlichheim und Torf. Die Schiffahrt wurde 1965 eingestellt. Durch die Wiederherstellung der Fahrverbindung Ter Apel – Erica rückt auch dieser Kanal wieder stärker in den Focus der Bemühungen um eine Öffnung für die Sportschiffahrt.

Nordhorn-Almelo-Kanal

Nordhorn-Almelo-Kanal (NAK).Schon lange hatte es Pläne gegeben, die Region Twente über Wasserwege besser an das Münsterland und somit Westfalen besser anzubinden. Bis ins 19te Jahrhundert lief der Warenverkehr im Wesentlichen über die Flüsse Berkel, Schipbeek und Vechte. Doch führen alle drei wenig Wasser, so dass die Tonnage der verwendeten Schiffe begrenzt und die Flüsse im Sommer so gut wie unbenutzbar waren. In einem Staatsvertrag zwischen dem Königreich der Niederlande und dem Königreich Preußen wurden diese Pläne in die Realität umgesetzt und der Bau des NAK bzw. des „Kanaal van Almelo naar Nordhorn“ wie der Kanal auf niederländischer Seite heißt, beschlossen. Auf niederländischer Seite ging man recht schnell zur Sache und bereits 1889 war dieser Teil bis zur Grenze fertig gestellt. Auf preußischer Seite hatte man aber offensichtlich den Glauben an einen ökonomischen Erfolg verloren und ging recht zögerlich ans Werk. So wurde dieses Teilstück des NAK, obwohl deutlich kürzer als der niederländische Teil, erst 1904 fertig. Auch an dem Gezänk um den Nordhorner Industriehafen, den heutigen Klukkert Hafen, konnte festgestellt werden, dass der preußischen Regierung das Verständnis für die Wasserwege abging. Die Regierung in Münster weigerte sich schlicht Geld für den Hafen zur Verfügung zu stellen. Erst durch eine Investition der Textilfabrik Niehuis & Dütting (später weltbekannt als NINO) konnte der Hafen fertig gestellt werden. Allerdings hatte die preußische Regierung in einem Punkt recht: der grenzüberschreitende Verkehr erreichte nie das Ausmaß, dass man sich erhofft hatte. Der I. Weltkrieg mit seiner Blockade des Deutschen Reiches tat das Übrige und die die Schiffahrt wurde weniger. Nach dem II. Weltkrieg marginalisierte sich der Verkehr und bereits 1960 legten die Niederländer ihr Teilstück still, 1975 folgte die deutsche Seite diesem (schlechten) Beispiel. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts rückte der Kanal wieder in den Fokus der Planer. Zum einen überlegte man hüben und drüben der Grenze eine Verbindung vom Twentekanal zum Dortmund-Ems-Kanal über die Trasse des NAK her zu stellen. Nachdem man diese Idee zugunsten einer Trasse Enschede - Rheine ad acta gelegt hatte, gab es halbherzige Überlegungen den NAK für die Sportschiffahrt wieder zu öffnen. Auch diese Idee fand in der damaligen Zeit keine Gegenliebe. Erst als Graf Ship im neuen Jahrtausend mit der Forderung einer Wiederöffnung der LEK an die Öffentlichkeit trat, erinnerten sich Politik und Verwaltung wieder des NAK und es wurde unter dem Schlagwort „Kanalvision“ eine direkte Verbindung der ostdeutschen Wassersportreviere mit dem Ijsselmeer via der Grafschaft Bentheim und der Twente angedacht. Leider auch nur wieder halbherzig, sobald es Widerstand von Seiten der Provinzregierung Overijssel gab wurde diese Idee still und leise beerdigt. Lediglich die Stadt Nordhorn gibt sich mit kleinen und größeren Bausteinen unter dem Namen „Wasserstadt Nordhorn“ Mühe diese Idee aufrecht zu halten. Ein Beispiel dafür ist der Klukkert Hafen, der 2006 nach einer aufwändigen Restaurierung wieder der Öffentlichkeit übergeben wurde. 

Der Kanal ist 33 km lang und hatte einst 10 Zugbrücken und 6 Schleusen, wovon noch die Koppelschleuse Agelerweg bei Reutum und die Grenzschleuse erhalten sind. Zwischen dem Restaurant Bollejan in Denekamp und der Grenze ist der Kanal durch mehrere Dämme blockiert. 

Einmal im Jahr findet auf dem Kanal die Euregiokanorally statt. Startpunkte sind im Wechsel der Vechtesee in Nordhorn und der Zentrumshafen in Almelo. Veranstaltet wir dieses Ereignis durch die Kanuabteilung des Bootsclub Nordhorn, die Stichting Euregiokanorally Almelo und Graf Ship. Sie erfreut sich nach zögerlichem Beginn einer immer a größeren Beliebtheit bei Kanuten aus nah und fern.

Verbindungskanal


Der Verbindungskanal ist mit einer Länge von knapp 1 km der kürzeste der Linksemsischen Kanäle. Er stellt die Verbindung zwischen den nördlichen und den südlichen Teilen des Systems dar. Hier liegt auch die Verbindungsschleuse. Sie ist mit einer Kammerlänge von 40 m die größte Schleuse im LEK System. Ihre Größe resultiert aus den besonderen Ansprüchen der Textilindustrie. In dem Maße wie die drei großen Firmen Povel, Rawe und NINO expandierten, stieg auch ihr Energiebedarf. Die für die betriebseigenen Kraftwerke benötigte Kohle kam über den Ems-Vechte-Kanal aus dem Ruhrgebiet. Als dementsprechend die Kähne für den Kohletransport größer wurden, musste die Schleuse mitwachsen. Deshalb wurde ein zusätzliches paar Tore eingebaut und die Kammer verlängert. Da die Schleuse in Hanekenfähr ausschließlich de Hochwasserschutz dient und deshalb immer offen steht, musste diese nicht verlängert werden. 
Im Jahr 2009 wurde die Verbindungsschleuse auf Kosten der Stadt Nordhorn vom NLWKN teilrestauriert und in einen funktionsfähigen Zustand versetzt. Die Bedienung erfolgt im Handbetrieb durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofs. Bedingt durch die geringe Durchfahrtshöhe der Seeuferstrassenbrücke(1,60 m) findet nur sehr wenig Bootsverkehr statt. Das führt immer wieder zu einer starken Verschlickung der Schleuse und des Kanals im vechteseitigen Bereich.